Letzten Sonntag sind wir wohl gespeist und gut gelaunt, dank der vorzüglichen Küche und des digitalen Unterhaltungssystems an Bord des LAN Flugzeuges, auf Rapa Nui angekommen. Rapa Nui ist der Name der Osterinsel in der gleichnamigen Sprache und bedeutet ?Nabel der Welt?. Ich war Anfangs etwas enttäuscht von dem Bewuchs der Insel, da sie nur wenig Waldfläche hat und auch die Wiesen ziemlich braun wirken. Dies liegt aber daran dass überall Vulkangeröll auf den Weiden liegt und somit die Farbwahrnehumg aus der Ferne etwas in die Irre geführt wird. Wenn man genauer hinsieht ist das Gras zwar nicht sattgrün aber auch nicht verdört.
Zuerst hat uns ein Angestellter aus dem Hostel abgeholt, der uns netter weise mit einem Blumenkranz begrüßt hat. Leider hatte er dann aber eine schlechte Nachricht als nächstes für uns bereit, da dass Zimmer in das wir sollten noch bis Dienstag belegt sein würde. Aber er hatte eine Ausweichmöglichkeit organisiert die wir dann wohl oder übel annehmen mussten. Das dies nichts Gutes bedeutete dachte ich mir gleich, und wurde auch bestätigt. Wir kamen in eine klein Pension, mit einer rührend netten Besitzerin. Leider war aber das Zimmer ziemlich klein und bestand eigentlich nur aus Bett und Bad. Weiter war auch noch ein Spalt zwischen Wand und Dach bei dem das dazwischen gespannte Insektengitter kaput war und wir somit öfters Besuch von Kakerlaken bekamen. Es macht nun mal keinen Spaß in Zimmer zu kommen und zu sehen wie 3 Kakerlaken vom Bett huschen, oder mit den Flipflops auf jagt nach den Saufiechern zu gehen. Um allerdings die Pension nicht zu verunglimpfen: Die anderen zwei Paare hatten keine Insekten im Zimmer und das Frühstück war ausgezeichnet. Wer also mal in die Pension Teresa Araki kommt sollte nicht das mittlere Zimmer nehmen.
Am gleichen Tag haben wir dann noch
einen 2 stündigen Spaziergang durch den Ort gemacht, der
offensichtlich vom Tourismus lebt, aber zugleich sehr chaotisch
aussieht und einen Happen gegessen. Danach gings dann Todmüde
ins Bett schließlich sind wir am Sonntag schon um 4
Aufgestanden und hatten auch nur 4 Stunden Schlaf.
Am nächsten morgen haben wir dann eines der Paare aus der Pension beim Frühstücken kennengelernt, Ivone und ihre Tochter Lea. Die beiden haben uns dann eingeladen ob wir mit ihnen etwas unternehmen wollen. Sie hatten auch schon zwei andere Chilenen, Jual und Claudia, kennen gelernt und so haben wir uns zu 6 ein Auto ausgeliehen. Die sind ziemlich teuer und schlagen mit 50 Euro am Tag zu buche. Mit dem ausgeliehenen Jeep haben wir dann gemütlich die östliche Küste der Osterinsel abgeklappert, an der die meisten Ahus (zeremonie Plattform) stehen. Auf den Ahus wiederum befinden sich, wenn sich nicht gerade umgekippt und zerbrochen sind, die Moais, die bekannten Steinskulpturen. Begonnen hat die Tur im Süden am großen Vulkan-Krater Rano Kau. Leider war es zu dieser Zeit nebelig und nieslig so dass man nicht so gut sehen konnte und das Ambiente genießen. Auch der plötzliche Regenguss hat uns dann schnell ins Auto zurückgetrieben. Nach einer halben Stunde wurde es aber wieder klar und wir konnten dann bis 19 Uhr alle wichtigen Punkte im Osten besuchen, darunter auch den Steinbruch in dem die Moai hergestellt wurden, bei angenehm bewölkten Himmel.
Gestern am Dienstag haben wir dann den westlichen Teil der mit dem Auto zu befahren ist, erkundet. Hier war die Straße schon nicht mehr Asphaltiert und die obere nördliche Hälfte der Insel ist dann auch nur zu Fuß oder Pferd zu bereisen.
Heute morgen sind wir dann um 5:30 aufgestanden um den Sonnenaufgang im Nordosten mitzuerleben. Also sind wir mit den Anderen zum Ahu Tongariki, an dem 15 Moais stehen, gefahren. Hier hat man einen tollen Blick, leider war aber der Horizont mit Wolken verdeckt, wodurch man die aufgehende Sonner nicht sehen konnte. Trotzdem konnte Anna ein paar schöne Bilder knipsen. Dannach gings kurz zum Hafen um nach Riesenschildkröten zu schauen, die um diese Uhrzeit sich manchmal da blicken lassen. Kurz haben wir auch welche gesehen.
Jetzt wollten wir aber alle schnell wieder in unsere Unterkünfte, denn ab 8 gibt?s Frühstück. Leider muss ich sagen, dass das Frühstück im Kanu Tau um Welten schlechter ist als in der anderen Pension. Hier gabs nur eine Semmel mit Marmelade dabei, und ein Kuchenstück zum Essen, im Teresa Araki immerhin 3 Semmeln mit Schinken, Käse, Avocado und Marmelade gereicht.
Das heißt ab morgen wird das Frühstück mit eingekauften aus dem Supermarkt verstärkt.
Heut waren wir dann noch mal beim Hafen um die Riesenschildkröten beim Fressen der Fischüberreste zu beäugen. Danach gings Richtung Norden zu einem nahegelegenen Ahu, auf dem der einzige Moai mit Augen steht. Da wurden wir dann überraschend von einer Verlobung feierenden Gruppe Insulaner auf Trunk und Kost eingeladen. Leider war einer der anwesenden stark mit Alkohol und Drogen voll gepumpt und deswegen etwas nervig. Sonst wars aber sehr nett.
Die Zeit verging also wie im Flug und schon war der Sonnenuntergang da. Den haben wir dann noch genossen bevors zu Fuß wieder ins Hostel ging.
Kann nur sagen dass ich bis jetzt die Osterinsel ziemlich interessant und unglaublich schön finde. Das liegt auch daran dass man oft niemanden weit und breit sieht, und die größte Menge an Touristen denen man begegnet vielleicht 10 Leute sind.