Jetzt ist also der letzte Tag auf der Osterinsel. Sitze gerade am Flughafen und warte auf darauf ins Flugzeug zu dürfen. Deshalb hab ich Zeit mal kurz zusammenzufassen was wir ab letzten Mittwoch noch gemacht haben.
Am letzten Donnerstag haben wir mit den anderen vier Chilenen eine Pferdetour auf den Manga Terevaka, dem höchsten Punkt der Insel, gemacht. Diese ging um 14 Uhr los, also haben wir an dem Tag mal schön bis 10 Uhr ausgeschlafen. Nach dem Frühstück ein paar Postkarten geschrieben die bei den glücklichen Empfängern die nächsten Wochen eintrudeln dürften. Die Tour selbst war dann nicht so berauschend. War das erste mal dass ich geritten bin und mein Po tat mir nach den 4 Stunden ritt ziemlich weh. Vor allem gings mit dem Pferd auch nicht schneller voran als zu Fuß weshalb ich sagen muss dass es besser gewesen wäre da hoch zugehen anstatt zu 30 Euro für die Tour zu investieren. Der ?Gipfel? ist ja eh nur 500 m über dem Meerespiegel. Außerdem war die Sicht an dem Tag sehr schlecht und am Horizont konnte man viele Wolken bestaunen.
Am Abend haben wir uns dann eine Aufführung traditioneller Tänze der Insulaner besucht. Das war wirklich schön anzusehen, um einiges interessanter als beim Schuaplatteln zuzuschauen, vor allem weil die Tänzerinnen leicht bekleidet waren. ;) Vielleicht gibt?s davon bald ein Video.
Am Freitag sind wir dann nochmal alle gemeinsam zu sechst nach Anakena gefahren und ich und Joel sind zu Fuß für zwei Studen in den Nordosten der Insel gewandert. Außer kaputten Ahus und ein Paar Hühner haben wir nur noch eine Bucht mit ein paar Korallen gefunden und eine Höhle die wohl manchmal zum Schlafen für die Hirte dient. Am Abend sind wir dann zu einem Essen das zur Unterstützung der Königin der Osterinsel ausgerichtet wurde und für das man 7.50 Euro löhnen müsste. Die Königin wird wohl jedes Jahr gewählt, über die Funktion bin ich mir aber unklar. Ich vermute dass Sie wohl eine Rolle bei den traditionellen Wettkämpfen unter den Inselbewohnern Anfang Februar spielt. Das Essen war mit einigen typischen Spezialitäten der Osterinsel versehen, wie zum Beispiel der süßlichen, bläulichen und äußerst ausgezeichneten Kartoffelart namens Camote und dem ebenso köstlichen Bannanenbrot Po'e. Somit ist die Liste meine Lieblingsessen wieder um zwei Speisen reicher.
Am Samstag hab ich mir dann ein Auto für drei Tage bis Montag ausgeliehen, um nochmal die schönsten Orte auf der Insel abfahren zu können. Am Vormittag sind wir mit Claudio einem Chilenen der auch im Hostal wohnt, mit einem Boot zu den Inseln (Motus) vor Orongo gefahren auf denen in den alten Zeiten die Anwärter für den Königsthron ausharten um ein Ei der Zugvögel zu ergattern. Wer als erster wieder mit einem Ei in Orongo ankam konnte für ein Jahr der Vogelmann sein oder seinen Klanchef bestimmen. Das Wasser um die Motus war kristall Klar und besonders schön blau, wie man auch auf den Bilder erkenne kann, die bald online gestellt werden. Da konnte ich dann ein bisschen schnorcheln, leider aber nicht mehr sehen als einen Fisch.
Den Rest des Tages haben wir aber dann irgendwie vertrödelt, so dass wir nur am Abend noch mit Ivone und Lea, Claudia und Joel waren schon nach Santiago zurückgeflogen, am Strand von Anakena gefahren sind.
Sonntags wollte ich eigentlich zuerst in die Kirche gehen, dann hab ichs mir aber doch unter lautem Protest der Anna anders überlegt. Denn Anna wollte mit dem Pferd eine Tour machen und hab mir dann ausgemalt dass sie mit mir die Ostküste abfahren könnte. Zuerst würde ich sie mit dem Auto bis zum nördlichsten Ahu der mit dem Auto zu erreichen ist begleiten und dann zu Fuß weiter den nördlichen Teil der als Schutzgebiet ausgewiesen ist und damit nicht mit dem Auto zu befahren ist erkunden. Leider hat das natürlich alles nicht ganz so geklappt. Das erste Pferd das Anna reiten sollte wollte sich nur galoppierend fortbewegen. Das heißt Anna ist aus dem Hof des Pferdehalters raus und dann hat das Pferd gleich angefangen los zu rennen und ist schnurstracks über die Hauptstraße gepest. Da hat auch das stärkste am Zügel ziehen nicht geholfen aber zum Glück hat das Pferd nach ein paar hundert Meter gehalten um etwas Gras zu fressen. Also musste wir dieses gegen ein anderes tauschen was eine Stunde gekostet hat. Deshalb sind wir dann erst gegen Mittags los. Das neue Pferd war dann um einige gemütlicher so dass es eigentlich nur dazu zu bewegen war sich in Schrittgeschwindigkeit auf dem holprigen Sandweg lang zu trotten. So hatte ich mir das nicht vorgestellt und so musste ich immer ewig auf Anna warten da ich mit dem Jeep 10 mal schneller vorwärts kam was immerhin den Vorteil hatte dass ich mir den Teil der Insel ausgiebig anschauen konnte. Auf dem Weg haben wir dann auch noch ein Pferd gefunden das in einen Stacheldraht gefallen ist und nicht mehr aufstehen konnte. Als alter Tierfreund wollte ich dem Pferd natürlich helfen. Zuerst hab ich mich zu den nahe liegenden Häusern aufgemacht um den Besitzer ausfindig zu machen. Allerdings war in beiden Häuser keiner da. Kurz nachdem ich wieder zum Pferd zurück bin sind zwei Chilenen auf Motorrädern gekommen und haben auch gehalten um dem Pferd zu helfen. Die haben dann auch erzählt dass es nichts gebracht hätte den Besitzer zu suchen da ein Pferd auf der Osterinsel keinen Pfifferling wert ist. Die zwei haben dann die übrigen zwei Drähte noch gekappt und wir haben versucht das Pferd zum aufstehen zu bewegen was aber nicht geklappt hat. So haben wir unseren Weg wieder fortgesetzt da wir nicht weiter helfen konnten.
Als wird dann am Parkplatz angekommen sind von dem aus ich die eigentliche Tour starten wollte war Anna schon ganz fertig vom Reiten. Somit blieb dann nichts anderes übrig als zurückzukehren, vorallem weil wir schon zwei Stunden zum Parkplatz gebraucht haben. So sind wir dann um 4 Uhr wieder in Hanga Roa angekommen.
Am Montag wollte ich dann Vormittags tauchen gehen, leider hat das auch nicht geklappt da an diesem Tag das Meer so stürmisch war und weil ich schon seit ca. 10 Jahren nicht mehr getaucht bin war es Ihnen leider zu gefährlich. Somit haben wir dann an dem Tag nochmal alle wichtigen Stätten die wir nochmal sehen wollte aufgesucht.
An dem Vormittag hatte ich aber noch Ärger mit der Polizei,weil ich auf einem praktisch nicht sichtbaren Zebrastreifen geparkt hatte. Zudem habe ich auch nur meinen Deutschen Führerschein dabei, der in Chile ungültig ist und nicht weiterhilft. Zum Glück hatte der Polizist aber erbarmen, wohl auch weil wir am nächsten ja schon wieder im Flieger sitzen würden und der Bürokratiekram mir eine Strafe zu verpassen wohl zu lange gedauert hätte. Das ganze fand ich aber sowie albern, da niemand auf der Insel einen Helm trägt und viele Autos die da Rumgurcken mit Sicherheit nicht mehr den Ansprüchen des Straßenverkehrs genügen. Aber den Polizisten macht's wahrscheinlich Spass die Gringos zu Ärgern.